Lyonel Feininger - eine kulturelle deutsch-polnische Brücke!

Lyonel Feininger(1871 New York 1956), der heute weltberühmte Bauhaus-Künstler, der einst zwischen 1908 und 1913 das damals deutsche Usedom mit der Stadt Swinemünde zu jährlichen Mal-Aufenthalten besuchte, konnte seinerzeit nicht ahnen, dass er viele Jahrzehnte später eine kulturelle Brücke zwischen Polen und Deutschland bauen sollte. Allerdings ist Lyonel Feiniger in Polen längst nicht so starkt verankert wie in Deutschland. Aber er hat diesen einen besonderen Vorteil: er ist in Polen durch die deutsche Geschichte nicht belastet. Er war Amerikaner, er behielt in den Jahren in Deutschland seine amerikanische Staatsbürgerschaft, er war in zweiter Ehe mit der Jüdin Julia verheiratet und verließ Deutschland 1937, nachdem auch sein Werk von den Nationalsozialisten frevelhaft als entartet eingestuft worden war. Von den beiden wichtigen Malorten, Swinemünde und Deep bei Treptow an der Rega im heutigen Polen, nimmt besonders Swinemünde eine wichtige Brückenfunktion ein. Der langjährige Stadtpräsident von Swinemünde und die Repräsentanten der Insel Usedom bemühen sich, gemeinsame Feininger-Akzente zu setzen. Unser Foto zeigt den Swinemünder Stadtpräsidenten und die Heringsdorfer Bürgermeisterin in der Swinemünder Stadtverwaltung, in der Laura Marisken dem Swinemünder Stadtpräsidenten Janusz Zmurkiewicz, einen Kunstdruck vom Swinemünder Rathaus mit polnischen Eindruck schenkte: reproduziert nach einem Feininger-Ölbild von 1912. In Swinemünde sind wie auch auf Usedom damals viele Natur-Notizen entstanden, die später als Vorlagen für Feininger-Hauptwerke dienten: für Aquarelle, Holzschnitte, Ölbilder, Radierungen, Zeichnungen. Sie sind weltweit im Besitz von wichtigen Sammlungen und Museen. Heute führt eine Feininger-Fahrrad-Route, die auf Usedom beginnt, selbstverständlich auch zu mehreren Anlauf-Punkten in Swinemünde, wo der Künstler besonders die Mole mit dem regen Schiffsverkehr liebte.

Hannes Albers
Edition Feininger im Kunst-Kabinett Usedom
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Usedom